Porto, Petretta und Pommes frites
Raoul Petretta hat nicht nur ein Füßchen für Traumtore, der Jungprofi des FC Basel hat auch ein glückliches Händchen. Das hat der 21-Jährige bei der Auslosung des „PS-Immo-Cups“ eindrücklich bewiesen. Eindrücklich ist auch wieder das Teilnehmerfeld bei diesen drei Turnieren der Altersklasse U10, U12 und U13. Knisternde Spannung liegt in der Luft, während „Glücksfee“ Raoul Petretta mit einem breiten Grinsen die Kugeln nochmals durchmischt, in den Lostopf greift, ein Exemplar herausfischt und in sekundenschnelle öffnet. Kurzer Blick auf den Zettel: „Juventus Turin!“ Petretta schüttelt ungläubig den Kopf, während die Nachwuchskicker des FV Lörrach-Brombach in ihren roten Trainingsanzügen abgehen wie Nachbars Lumpi.
Allen voran kann es ihr Trainer nicht fassen. Simone Leonardi ist glühender Anhänger des italienischen Fußballrekordmeisters aus der piemontesischen Hauptstadt, er hat in den vergangenen Jahren immer wieder als Dolmetscher fungiert, wenn der Juve-Nachwuchs bei den hochkarätig besetzten Turnieren in Weil und Lörrach mit von der Partie war. Und nun kickt er mit seinen Jungs der U12 auf dem Feldturnier im Grütt gegen die Altersgenossen der „vecchia signora“. Aber auch die Weiler Kicker, die die Auslosung im „Sechzehner“ mit herrlich duftenden Pommes frites und viel Ketchup genüsslich verfolgen, kommen auf ihre Kosten. „Das ist eine sehr gute Gruppe, wir freuen uns darauf“, stellt ein U10-Steppke schon fast staatsmännisch fest, nachdem klar ist, dass er und seine Kameraden in der Halle mal kurz den FC Chelsea, den Nachwuchs des FC Basel, die Kids von Bayer Leverkusen und des SC Freiburg sowie die Knirpse des FC Barcelona vor der Brust haben werden. Und auch den Wunsch eines Spielers des SV Schopfheim erfüllt Petretta prompt. Bei ihm standen Messis Jünger ganz oben in der Beliebtheitsskala. Und zack! Der FC Barcelona wird beim U12-Feldturnier ebenso in die SVS-Gruppe gelost, wie die Buben von Borussia Dortmund und der Zweitplatzierte des Qualifikationsturniers, das Anfang Januar über die Bühne geht. Überhaupt: Die Teams, die bei diesem Quali-Turnier gegen das runde Leder treten, werden Vollgas geben. Der U12-Qualifikant beispielsweise darf sich auf ein illustres Feld in der Gruppe B des Hallenturniers freuen: Barca, Juve, SC Freiburg, Borussia Dortmund und noch die Bayern obendrauf. Klangvolle Namen, die einmal mehr mit der Zunge schnalzen lassen. Ein Teilnehmerfeld, das seines Gleichen sucht. Da haben die Verantwortlichen im Hintergrund wieder große Arbeit geleistet. Und so übertreiben sie nicht, wenn sie die drei Veranstaltungen als „Champions League für Fußball-Kids“ bezeichnen.
Die jahrelang ausgezeichnete Arbeit, die professionelle Rundumbetreuung und natürlich die intensiven Kontakte eines Dominik Kiesewetters sorgen dafür, dass auch Absagen von Top-Teams im Handumdrehen mit ebenso namhaften Vereinen ausgeglichen werden können. Beispiel gefällig? Manchester City und Galatasaray mussten passen, jetzt kommt eben der FC Porto in die Grenzecke. „Gegen solche Mannschaften zu kicken, das sind unvergessliche Augenblicke, die für alle Ewigkeit bei den Kindern haften bleiben“, macht Patrick Scheuermann, der neue Namensgeber des Turniers und Hauptsponsor, bei der Auslosung deutlich. Für ihn sei es keine Frage gewesen, als neuer Geldgeber einzusteigen, unterstütze er doch gerne Projekte für junge Sportler. Dasselbe gilt im übrigen auch für Peter Vogl vom Sporthaus Sportmüller, der ebenfalls mit im Boot sitzt und im vergangenen Jahr beispielsweise dafür gesorgt hat, dass die Jungs aus Eindhoven trotz Flugausfalls zurück in die Heimat kamen. Petretta selbst hat mit den Junioren des FC Basel auch schon beim damaligen McDonalds-Cup mitgekickt. „Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass ich im letzten Spiel ins Tor musste, weil sich unser Keeper verletzt hatte.“ Über zehn Jahre ist das nun her, grinst er, ehe er unzählige Autogramme schreibt und für das eine oder andere Selfie mit den Jungs um die Wette strahlt.
